Zusätze beim Barfen und Kochen – was ist Pflicht und was ist Kür?

Zusätze beim Barfen und Kochen – was ist Pflicht und was ist Kür?

In BARF Läden und Online-Shops findet man mittlerweile eine Vielzahl an verschiedenen Zusätzen und Ölen, die angeblich in der BARF Fütterung unbedingt gebraucht werden. Wenn man sich da verleiten lässt, gleicht die Küche schnell einer Apotheke – überall Döschen und Fläschchen. Aus Angst vor Mängeln werden Zusatz um Zusatz gekauft, damit es dem Tier nur an ja nichts fehlt.

Aber kann es wirklich sein, dass in einer artgerechten, naturnahen Fütterung so viele Supplemente notwendig sind, damit die Fütterung auch wirklich passt? Bei BARF ist ja die Idee, dass wir ein ein Beutetier nachbauen, um Hund und Katze artgerecht zu füttern. Da uns das nicht ganz perfekt gelingt, sind auch bei gesunden Tieren einige wenige natürliche Zusätze unumgänglich. Wir reden da aber tatsächlich über ganz wenige Zusätze, wenn man sein Tier nach einem richtig zusammengestellten Futterplan füttert. Es hilft sehr, wenn man versteht, welche Komponente in der Fütterung welche Nährstoffe liefert und was am Ende noch fehlt. Mit den passenden natürlichen Zusätzen kann man dann die Fütterung komplettieren.

Dann gibt es aber auch jene speziellen Situationen im Leben des Tieres, wo man es zusätzlich unterstützen möchte. Hat das Tier Probleme mit den Gelenken oder gerade Medikamente bekommen? Haart das Tiere phasenweise ohne Ende oder ist im Winter anfällig für Erkältungen? In diesen Phasen kann man dann mit speziellen Produkten wirklich gezielt was tun, um dem Tier zu helfen.

Es gibt also Zusätze die man braucht, um fehlende Nährstoffe zu ergänzen und Zusätze, die man bei einem besonderen Bedarf einsetzt. Um ein bisschen Licht in den Dschungel der Nahrungsergänzungen zu werfen, werden wir uns die verschiedenen Zusätze etwas genauer anschauen.

NOTWENDIGE ZUSÄTZE IM BARF-FUTTERNAPF

Die folgenden Zusätze sind notwendig, um jene Nährstoffe zu liefern, die in der Fütterung etwas zu kurz kommen und daher ergänzt werden müssen.

Hochwertiges tierisches Öl

Die Auswahl an Ölen für Tiere ist riesig. Doch wirklich profitieren, tun Hunde und Katzen als Beutejäger von tierischen Ölen, wie Fischöl. Diese tierischen Öle braucht man in der Fütterung um das ungünstige Omega 3: Omega 6 Verhältnis in Fleisch aus Masttierhaltung zu verbessern.

Warum vor allem tierische Öle? Hunde und Katzen brauchen vor allem die zwei Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure). Im Gegensatz zu tierischen Ölen liegen diese 2 Fettsäuren in pflanzlichen Ölen nur in einer chemischen Vorstufe vor. Während Hunde diese Vorstufen im Körper, mehr schlecht als recht, noch in die richtige Form umwandeln können, sind Katzen dazu gar nicht in der Lage. Daher sind hochwertige, tierische Öle als Omega 3-Lieferant immer zu bevorzugen.

Da auch bei Fischen Massentierhaltung betrieben wird, sollte man beim Kauf des Öls auf gute Qualität achten. Gute Öle erkennt man oft bereits an den dunklen Glasflaschen und einer vorhandenen Schadstoffanalyse.

Bekommt das Tier genügend Fleisch aus artgerechter Weidehaltung bzw. Wildfleisch zu fressen, kann man auf die Gabe von zusätzlichem Öl verzichten, da in diesem Fleisch das Verhältnis der Fettsäuren nicht negativ verschoben ist. 

Vitamin E Tropfen

Wenn ein geöffnetes Öl mit Sauerstoff aus der Luft zusammentrifft, beginnt es langsam zu oxidieren – es wird mit der Zeit ranzig. Um diesen Vorgang hinaus zu zögern, sollte man dem Öl Vitamin E zugeben. Vitamin E ist ein starkes Antioxidans, welches die Öle, denen es beigemischt wird, vor dem Ranzigwerden schützt. Vom Körper aufgenommen schützt es dann auch die Körperzellen vor Oxidation durch freie Radikale.

Pro Milliliter verfüttertes Öl sollte man 10 IE Vitamin E ergänzen. Trotz Vitamin E-Zugabe sollte man das 369 Öl nur 10-12 Wochen verwenden und während dieser Zeit kühl und dunkel lagern.

Seealgenmehl

Beim Barfen füttert man keine ganzen Beutetiere und damit auch kein Schilddrüsengewebe von passenden Beutetieren, in dem Jod enthalten ist. Jetzt könnte man natürlich einfach Kehlkopf oder Schlund füttern. Damit tut man seinem Tier aber keinen Gefallen, da diese Fleischstücke von Tieren stammen, die nicht ins Beuteschema unserer Hunde und Katzen fallen. Ein ganzer Rinderkehlkopf enthält ungefähr den Jahresbedarf an Jod eines mittelgroßen Hundes. Damit kann man die Schilddrüse doch ganz ordentlich durcheinander bringen.

Jod wird beim Barfen über Seealgenmehl zugefüttert. Da Jod im Körper gespeichert wird, sollte man wirklich auf die passende Dosierung achten und sich nicht an die Herstellerangaben halten. Es ist daher sehr wichtig, dass das Seealgenmehl einen deklarierten Jod-Gehalt aufweist, damit man die notwendige Menge für sein Tier genau berechnen kann. Mit Hilfe von Online-Rechnern ist das auch gar keine Hexerei 🙂 . Seealgenmehl füttert man am besten täglich, damit die Schilddrüse keinen großen Schwankungen ausgesetzt ist.

Dorschlebertran

Die meisten Vitamine können bei BARF über die Fütterung von Innereien abgedeckt werden. Vitamin D gehört nicht dazu, ist jedoch essentiell für Hund und Katze. Es ist ein fettlösliches Vitamin und wird im Körper in der Leber gespeichert. Ein Vitamin D Mangel, wirkt sich langfristig negativ auf die Knochenstruktur aus.

Wenn man KEINEN Vitamin D-haltigen Fisch füttert, sollte man Dorschlebertran als Vitamin D Quelle geben. Er enthält leicht verdauliche Fette, Omega- 3- Fettsäuren, Jod, Phosphor und vor allem die Vitamine A, D und E.  Wie beim Seealgenmehl ist es sehr wichtig, den Lebertran korrekt zu dosieren, da man Vitamin D überdosieren kann.

Spurenelemente

Werden nicht ausreichend Spurenelemente (Chrom, Eisen, Fluor, Jod, Kupfer, Mangan, Molybdän, Selen und Zink) über das Futter aufgenommen, können aufgrund von Mangelerscheinungen Symptome wie starke Müdigkeit (Eisen) oder Hautprobleme (Zink) die Folgen sein. Jod wird immer gezielt ergänzt. Die anderen Spurenelemente sind größtenteils in den Innereien, aber auch Ergänzungen wie Nüssen, Eiern,… enthalten. Es gibt hier verschiedene Theorien, ob die Spurenelemente aufgrund einer höheren Bioverfügbarkeit komplett über das Futter gedeckt werden oder nicht.

Da der Bedarf im Wachstum, Laktation/Trächtigkeit oder anderen Lebenssituationen erhöht ist, kann man mit speziellen Zusätzen (Elements, Spurenelemente Plus oder Optimix BARF) etwas nachhelfen. Ja nach Zusammensetzung der Produkte, ist die Dosierung unterschiedlich.

Da Selen nicht immer enthalten ist, kann man dieses über die Fütterung von Paranüssen (als kleinen Teil des Nuss-Mixes) oder Kokosflocken ergänzen.

Blut oder Blutpulver

Wichtiges Eisen oder Natrium ist in den Innereien enthalten, vor allem Leber und Milz. Nicht immer bekommt man aber Milz und kann dann ganz einfach über die die Fütterung von Blut oder getrocknetem Blutgranulat wichtiges Eisen ersetzen. Auch bei manchen Erkrankungen (z.B bei Anämien) kann es notwendig sein zusätzliches Eisen zur Förderung der Blutbildung zu ergänzen.

Taurin bei Katzen

Da sich Katzen in der Natur zu einem Großteil von Kleinnagern wie Mäusen ernähren, sind sie immer reichlich mit Taurin versorgt, da Mäuse sehr viel Taurin enthalten. Über die Jahrtausende hat der Katzenkörper durch diese Spezialisierung verlernt, Taurin selber zu synthetisieren. Taurin ist daher für die Katze eine essentielle Aminosäure. Der tägliche Bedarf liegt bei etwa 50mg Taurin/kg Körpergewicht.

Jedes Katzenfutter MUSS daher Taurin enthalten. Taurin ist in starken Muskeln wie Herz und Zunge enthalten. Da man aber nicht genau weiß wie viel Taurin man auf natürlichem Wege abdeckt, ergänzt man das BARF-Futter der Katze mit Taurin.

Zusätzliche Ergänzungen bei gekochtem Futter

Neben den bereits beschriebenen Zusätzen braucht man bei einer Koch-Fütterung aufgrund er Zubereitung zwei weitere Ergänzungen. Da man beim Kochen keine Knochen füttert, muss man diese gezielt ersetzen. Die B-Vitamine sind nicht hitzestabil und gehen beim Kochen zum Teil kaputt. Daher muss man sie nach dem Kochvorgang wieder ergänzen.

Calcium-Präparate

In einer Koch-Fütterung muss man Knochen gezielt ersetzen. Da Knochen ja nicht nur Calcium sondern auch viele andere Mineralstoffe enthalten, würde man bei gesunden Tieren zuerst auf Knochenmehl zurückgreifen. Sollte das aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich sein (z.B bei Nierenerkrankungen) gibt es auch reine Calcium-Ergänzungen wie Eierschalenmehl und Algenkalk.

Bei Calcium muss man darauf achten, dass man ausreichend zuführt, jedoch auch nicht zuviel, denn zuviel Calcium hemmt die Aufnahme anderer Mineralstoffe. Die tägliche Menge sollte man daher immer berechen – auch hier können Online-Rechner helfen.

Vitamin B-Komplex

Da viele der B-Vitamine nicht hitzebeständig sind, gehen sie beim Kochen zum Teil verloren. Damit es dadurch langfristig keinen Mangel gibt, muss man diese Vitamine nach dem Kochen wieder ersetzen. Oft wird dann einfach Bierhefe gegeben. Diese enthält aber nicht mal annähernd genug B-Vitamine um den Bedarf der Tiere zu decken. Daher ist Bierhefe für diesen Zweck nicht geeignet.

Man setzt daher spezielle Vitamin B-Komplex Produkte ein die einen höheren Gehalt an B-Vitaminen haben. Diese gibt es in BARF-Shops oder der Apotheke. Es gibt auch ein spezielles Buchweizenkeim-Pulver, das mit Vitamin B angereichert ist. Normaler Buchweizen ist aber bitte nicht geeignet!

HELFERLEIN FÜR SPEZIELLE SITUATIONEN

Nun kommen wir zu jenen Produkten, die man dann verwendet, wenn es einen besonderen Grund gibt.

Bierhefe

Der Fellwechsel, egal ob im Herbst oder im Frühling, stellt für viele Hunde und Katzen eine besondere Belastung dar. Da macht es Sinn das Tier zu unterstützen, denn das neue Fell muss ja irgendwo her kommen. 

Eine besonders gut bekömmliche Nahrungsergänzung ist die Bierhefe. Bierhefe enthält nicht nur eine Vielzahl verschiedener Aminosäuren und Spurenelemente, sondern auch noch B-Vitamine, die besonders wichtig sind für Haut und Haare. Da ist einerseits Biotin (auch Vitamin H genannt) – DAS Haut-und-Haar-Vitamin schlechthin, Bierhefe enthält auch Folsäure, die wichtig ist für die Eiweiß-Synthese. 

Man kann Bierhefe daher kurweise 4-6 Wochen vor und im Fellwechsel geben.

Hagebuttenpulver

Hagebutten sind reich an Vitamin C und  haben eine antioxidative Wirkung. Dank dieser, ist Hagebuttenpulver entzündungshemmend, vor allem im Bereich der Gelenke (wie z.B bei Athrosen). Neben Vitamin C enthält das Hagebuttenpulver auch Vitamin K und Provitamin A.

Hunde und Katzen können Vitamin C im Gegensatz zu uns Menschen selber herstellen und brauchen es nicht zwingend als Ergänzung im Futter. In der kalten Jahreszeit oder nach Erkrankungen kann das Hagebutten-Pulver aber helfen, das Immunsystem zu stärken.

Hagebuttenpulver kann jedoch den Harn ansäuern und sollte daher richtig dosiert und auch nicht dauerhaft gegeben werden.

Grünlippmuschel

Eine Besonderheit der Grünlippmuschel (Perna canaliculus) ist die verhältnismäßig hohe Konzentration der Glykosaminoglykane (GAG), Aminosäuren und Omega-3-Fettsäuren. Glykosaminoglykane sind Mehrfachzucker, welche im Organismus vor allem in der Gelenkschmiere vorkommen. Sie fördern deren Produktion und stabilisieren zugleich die Bänder.

Grünlippmuschelpulver kommt dem Hund im Wachstum zu Gute, wirkt einer starken Abnutzung des Gelenkapparats durch körperliche Aktivitäten entgegen und trägt in akuten Fällen auf natürliche Weise zur Linderung der Beschwerden bei Arthritis und Arthrose bei. Bei Welpen/Junghunden großer Rassen oder Rassen mit einer Rassedisposition für Gelenksprobleme (z.B Chihuahua, Schäferhund,…) kann Grünlippmuschel in der Wachstumsphase gegeben werden, um den Bewegungsapparat zusätzlich zu unterstützen. Bei alten Hunden oder Hunden mit Gelenksproblemen ist auch eine dauerhafte Gabe möglich.

Katzen haben zwar weniger mit Gelenksproblemen zu tun wie Hunde, Grünlippmuschel kann aber auch bei ihnen eingesetzt werden, sollten die Gelenke, Knorpel und Knochen Unterstützung brauchen.

Kollagen

Kollagen ist ein wesentlicher Bestandteil der Haut und anderer Formen des Bindegewebes (Knorpel, Knochen, Sehnen, Bänder) und wird im Körper selbst hergestellt. Bei einer besonderen Beanspruchung der Gelenke (z.B Sport- oder Arbeitshunde), bei Erkrankungen, im Wachstum oder im Alter, kommt der Körper mit der Synthese von Kollagen durch den erhöhten Verbrauch/Verschleiß nicht mehr hinterher. Dann kann man Kollagen zufüttern, um dem Körper die Arbeit zu erleichtern.

Das Kollagenprotein ist als Strukturprotein aber ein riesiges Molekül und könnte in seiner kompletten Form gar nicht mit dem Futter aufgenommen werden. Das Kollagen muss daher „zerkleinert“ werden. Diesen Vorgang nennt man Hydrolse – es entsteht das sogenannte Kollagenhydrolysat bzw. bioaktive Kollagenpeptide. Diese kleinen Kollagen-Stücke sind nun klein genug um in den Körper transportiert und in das Bindegewebe eingebaut werden zu können.

MSM Schwefel

MSM ist die Abkürzung von Methylsulfonylmethan und ist eine organische Schwefelverbindung, die in allen lebenden Organismen biologisch aktiv ist und unseren Körper mit Schwefel versorgen kann. Das Methylsulfonylmethan unterstützt den Erhalt der Knorpelmasse und fördert eine optimale Flexibilität.

Weiters hat MSM entzündungs- und schmerzhemmende Wirkung.
Leidet ein Tier bereits unter gravierenden Gelenkproblemen, die mit starken Schmerzen einhergehen, kann man MSM-Schwefel als Entzündungshemmer zur Linderung der Gelenkschmerzen geben.

MSM wird dabei immer ganz vorsichtig eingeschlichen, da es bei einer zu hohen Dosierung zu Durchfall kommen kann. Daher bitte unbedingt immer vorsichtig und mit Bedacht einsetzen!

Spirulina

Die Alge Spirulina platensis enthält viele Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe, Aminosäure, Chlorophyll und ca. 1 % Gamma-Linolensäure. Das in der Salzwasser-Alge enthaltene Phycocyanin, kann auf die Stammzellen des Rückenmarks Einfluss nehmen. Dadurch kann der Körper neue Blutzellen bilden. Zudem kann sie antibakteriell und antiviral wirken, die Verdauung unterstützen und für eine gesunde Darmflora sorgen.

Im Normalfall sind Vitamine und Mineralstoffe in der Fütterung gut abgedeckt. In speziellen Situationen, wenn man den Futterplan anpassen musste oder der Nährstoffbedarf des Tieres erhöht ist, kann man Spirulina als Nährstoff-Booster einsetzen.

ZWEI BEWÄHRTE HAUSMITTEL FÜR DIE HAUSAPOTHEKE

Ulmenrinde (Slippery Elm)

Die Ulmenrinde enthält Bitterstoffe, Gerbstoffe und vor allem Schleimstoffe. Sie besteht aus langkettigen Zuckern (Polysaccheriden), die in Verbindung mit Wasser eine glatte Substanz/einen Schleim bilden.
Die Pflanze wird bei Erkältungen und entzündlichen Prozessen eingesetzt und wirkt regulierend auf den gesamten Verdauungstrakt.

Das feine Pulver wird mit etwas kaltem Wasser angerührt bis sich ein schleimiger Brei bildet. Dieser Schleim kleidet beim Schlucken die Schleimhäute der Speiseröhre mit einer schützenden Schicht aus. Im Magen wirkt die Ulmenrinde als natürlicher Magenschutz.

Ulmenrinde für Hunde und Katzen wird meist dann eingesetzt, wenn die Tiere unter Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall leiden. Weiters wirkt sie beruhigend bei Husten und Halsschmerzen.

Sie sollte jedoch unbedingt in Abstand zu den Mahlzeiten gegeben werden, da der Schleim die Aufnahme von Nährstoffen oder Medikamenten behindern kann.

Eibischwurzel

Die Pflanze enthält Stärke, Pektin, Rohrzucker, viele Mineralstoffe und hat ebenso wie Ulmenrinde einen hohen Schleimstoffgehalt. Diese Schleimstoffe legen sich wie ein Schutzfilm über entzündete Hautstellen.  Sie ist mit ihren reizlindernden Eigenschaften daher ein wirksames pflanzliches Mittel, wenn es um Schleimhautirritationen (z.B im Maul-und Rachenbereich), Reizhusten oder Entzündungen der Magen – oder Darmschleimhaut geht.

Man rührt die gemahlene Eibischwurzel ebenfalls mit kaltem Wasser zu einem Brei an. Diesen Brei kann man 2-3 Mal täglich geben, um die Symptome des Tieres zu lindern.

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Viel hilft nicht immer viel!

Auch wenn es verlockend ist, man sollte nicht das Gefühl haben, im Geschäft alles kaufen zu müssen was es an Zusätzen gibt, damit das Tier nur ja keinen Mangel bekommt. Ein bisschen Grundwissen in Sachen BARF und ein gut erstellter Futterplan helfen, um sich dem Verkaufstalent der Verkäufer entgegen zu stellen. Denn so weiß man genau was man braucht und was nicht. Das Ziel einer artgerechten Fütterung ist es ja auch möglichst natürlich zu füttern und nicht 20 verschiedene Nahrungsergänzungen zu brauchen.

Mit einem ausgewogenen Futterplan braucht es auch keine wüst zusammen gestellten Mineralstoff- oder Vitamin-Mischungen. Diese bringen den Nährstoff-Gehalt des Futters nur durcheinander. Und Überversorgungen sind im Normalfall genauso schlecht für die Gesundheit wie Mängel. 

Auch mit Kräutern oder Kräutermischungen sollte man mit Bedacht umgehen. Die meisten Kräuter haben auch eine Wirkung als Heilkräuter und sollten gezielt in jenen Situationen eingesetzt werden, in dem ihre Wirkung erwünscht ist und dann auch in der notwendigen Menge. Für Katzen sind Kräutermischungen überhaupt nicht geeignet, da sie damit überhaupt nicht klar kommen und ein unüberlegter Gebrauch großen Schaden anrichten kann. Deswegen sollte man auch von Kräutermischungen in der Fütterung absehen. Möchte man Kräuter gezielt einsetzen, sollte man sich mit deren Wirkung beschäftigen oder jemand mit Erfahrung hinzuziehen. 

FAZIT

Es gibt gefühlt unendlich viele Futterzusätze, für alle möglichen Dinge – für glänzendes Fell, einen gesunden Darm, zur Unterstützung des Immunsystems, gegen Zahnstein, für Welpen, für Senioren, in der Läufigkeit, und viele viele mehr.

Wichtige und notwendige Nährstoffe sollten aber bereits über eine passende und bedarfsdeckende Fütterung abgedeckt werden. Die wenigen Zusätze wie tierisches Öl und Seealgenmehl sollten daher auch Teil dieser Fütterung sein. Wenn die Fütterung sicher steht, braucht man sich keine Gedanken über Mängel machen.

In bestimmten Lebenssituationen (Wachstum, Alter, Trächtigkeit) oder bei Erkrankungen können bestimmte Zusätze sinnvoll sein, um das Tier zusätzlich zu unterstützen. Dann sollte man sich gut informieren, das passende Produkt für diese Zeit wählen und dieses auch richtig einsetzen.

Bei den Zusätzen in der Fütterung gilt daher nicht unbedingt

„Viel hilft viel“, sondern „weniger ist mehr“

Bei Erkrankungen ist eine tierärztliche Diagnose unumgänglich! Auch sollte die Gabe von Zusätzen bei erkrankten Tieren immer mit dem Tierarzt abgeklärt werden, da Wechselwirkungen zwischen den Zusätzen und z.B notwendigen Medikamenten ausgeschlossen werden muss!

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