Innereien ersetzen- aber wie?

Innereien ersetzen- aber wie?

Innereien sind ein ganz wichtiger Teil der frischen Fütterung, wenn man ohne viele künstliche Zusätze arbeiten möchte. Sie haben aber z.T eine ganz andere Konsistenz wie normales Muskelfleisch, sind etwas glibberig und riechen auch anders. Manch Katze oder Hund ist da nicht so angetan und frisst die Innereien gerade am Anfang der Futterumstellung nicht so einfach mit.

Leber, Niere, Milz, Herz und Lunge liefern viele wichtige Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. (Informationen zu den einzelnen Innereien gibt es HIER). Man darf sie daher nicht unbedingt ersatzlos streichen, wenn das Tier sie nicht so gerne frisst.

Manchmal muss man dann also etwas in die Trickkiste greifen, um die Innereien interessant zu machen. So hilft oft ein leichtes Anbraten in Kokosöl oder Butter bzw. kurzes Überbrühen mit kochendem Wasser bereits. Man kann die Innereien auch pürieren und mit etwas mischen, das das Tier gerne mag. Oft hilft es auch mal eine andere Tierart bei den Innereien zu testen, da es gerade beim Geruch einen großen Unterschied macht, ob es ein Großtier wie Rind war oder Huhn oder Kaninchen.

Hat man das alles schon probiert und das Tier verweigert die Innereien weiter standhaft – was tun?

Zuerst einmal – NICHT VERZWEIFELN 😊 das ist kein Grund nicht weiter frisch füttern zu können.

Man kann die Innereien zwar nicht einfach streichen – ABER – man kann sie mit den passenden Zusätzen ersetzen. Wie macht man das?

Damit man die notwendigen Mengen der Zusätze berechnen zu können, muss man den Nährstoffbedarf des Tieres kennen. Dazu kann man z.B NRC-Rechner für Hunde nutzen. Für Katzen gibt es leider bisher keine Rechner, aber man kann anhand das mit Hilfe der Bedarfswerte für Katzen dann selber für die einzelnen Nährstoffe ausrechnen.

🔸️ Vitamin A aus Leber und Niere kann man z.B durch Dorschlebertran ersetzen. Vitamin A und Vitamin D gibt es auch einzeln als Tropfen zu kaufen. HIer nutzt man am besten Produkte für Kinder, da diese bei Tieren leichter zu dosieren sind.

Aber Achtung! Vitamin A und D kann man überdosieren, da also genau den Bedarf berechnen und ganz gezielt ergänzen!

🔸️ Fehlende B-Vitamine kann man durch passende Vitamin B-Präparate ergänzen.

🔸️ Ohne Innereien fehlen auch Mineralstoffe wie Eisen oder Natrium. Hier kann man sich mit Blut oder getrocknetem Blutpulver helfen.

🔸️ Auch bezüglich der Spurenelemente wie Zink, Mangan, Kupfer, Magnesium findet man gute Produkte auf dem Markt, mit denen man diese wieder zuführen kann.

🔸️Trotz dessen fehlt es oft immer noch ein bisschen an Selen – hier kann man sich mit Paranüssen, Kokosflocken aber auch Selenhefe helfen, je nachdem wie die Deckung aussieht.

Je nachdem, ob man nur einzelne Innereien streicht oder alle, braucht es natürlich mehr oder weniger Ergänzungen. Mehr Informationen zu den Zusätzen gibt es in diesem Blog – Zusätze beim Barfen oder Kochen. Die einzelnen Zusätze müssen natürlich alle ihre Inhaltsstoffe offen legen, damit man damit dann auch arbeiten kann. Da man aber weder Über- oder Unterversorgungen möchte, ist es wichtig, diese Zusätze alle genau auf den Bedarf des Tieres zu berechnen. Wenn man sich unsicher ist, kann man sich auch dabei helfen zu lassen und diese Zusätze von einem erfahrenen Ernährungsberater berechnen lassen. Der kann dann auch die notwendigen Produkte empfehlen.

Ihr seht – es ist kein Drama, wenn sich das Tier gar nicht für Innereien begeistern kann. Es gibt immer eine gute und gar nicht so komplizierte Lösung 😊

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