LEKTINE
Lektine sind Proteine, die meistens in Pflanzen vorkommen und diese als Abwehrstoff gegen Fraßfeinde, wie Tiere, schützen. Sie sind quasi pflanzeneigene „Pestizide“. In größerem Maße vertilgt, führen sie zu starkem Unwohlsein bzw können auch bis zum Tod führen. Die meisten Lektine sind für den Körper gottseidank harmlos, andere wiederum können durchaus giftig sein.
Die Lektine aus den Pflanzen heften sich an Kohlenhydrat-Strukturen an den Darmwänden besonders des Dünndarms und können diese dadurch beschädigen. Die Absorptionsfähigkeit für andere Nährstoffe kann beeinträchtigt werden. Über den Darm gelangen die Lektine dann in den Blutkreislauf und wandern so auch zu weiter entfernten Organen. Der Körper versucht sich zu schützen, greift die Lektine an und durch die Abwehrreaktionen können auch gesundes Gewebe in Mitleidenschaft gezogen werden. In der Ernährungswissenschaft werden Lektine auch als Anti-Nährstoffe bezeichnet.
Lektine sind in vielen Pflanzen enthalten, z.B in Getreide (besonders Weizen) und Hülsenfrüchten (Erbsen, Bohnen, Zuckerschoten, Kichererbsen, Linsen, Soja). Auch Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Tomaten oder Paprika enthalten sie. Viele Lektine sind verhältnismäßig resistent gegen Verdauungsenzyme und zum Teil auch gegen Hitze. Durch Fermentation werden Lektine jedoch zuverlässig durch die Bakterien abgebaut.
Beispiele für Lektine:
Das Lektin in Bohnen, Phasin, ist besonders konzentriert und führt dazu, dass Bohnen im rohen Zustand tödlich sein können, da es dazu führt, das die roten Blutkörperchen verklumpen. Schon fünf bis sechs rohe grüne Bohnen reichen aus, um ein Kind zu töten. Durch das Kochen werden die Lektine allerdings zerstört und die Bohnen genießbar.
Das Lektin in Weizen, „Weizen Keim Agglutinin“ (WKA), wiederum ist sehr hitzebeständig. Indem man Brote mit Sauerteig herstellte, wurde das Lektin Im Weizen abgebaut und zerstört.
Lektine in der Hundefütterung
Das hört sich jetzt alles furchtbar an. Im Normalfall füttert man aber keine Tonnen an Hülsenfrüchten oder Getreide und somit auch kein Übermaß an Lektinen.
Bei Hunden mit Verdauungsproblemen sollte man aber etwas mehr aufpassen, da zuviel Lektine zusätzlich Probleme machen können und ein Leaky Gut-Syndrom zusätzlich befeuern. Getreide wie Haferflocken kann man über Nacht einweichen, wodurch viele anti-nutritive Stoffe abgebaut werden. Zudem werden diese Lebensmittel ja meistens zusätzlich auch noch gekocht gefüttert.