15 tolle (Un)Kräuter im Hundenapf
Der Frühling ist voll im Gange und die Natur wird mit den wärmeren Temperaturen und den Sonnenstrahlen langsam wieder zu neuem Leben erweckt. Überall sprießt das frische Grün und die Pflanzen erholen sich von der langen Winterzeit. Dabei gedeiht natürlich auch das, in unseren Augen lästige, Unkraut wie Löwenzahn, Giersch oder die Brennnessel und überwuchert manchmal förmlich die Beete.
Unkäuter – das geheime Superfood
Wildkräuter sind oft hübsch anzusehen, im eigenen Garten mag man sie aber meistens gar nicht so gerne – dabei enthalten sie viele tolle Inhaltstoffe und sind gesund und lecker. Kräuter enthalten nämlich wie Obst und Gemüse wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und Spurenelemente – jedoch sehr oft in viel größeren Mengen. So enthält die Hagebutte 25-mal mehr Vitamin C als die Zitrone oder die kleine Vogelmiere 17-mal mehr Eisen als Rotkraut. Bei der Züchtung der Nutzpflanzen aus Wildpflanzen, sind leider viele Inhaltsstoffe verloren gegangen, da man auf andere Eigenschaften, wie Größe, Geschmack oder mehr Ertrag, geachtet hat.
Viele Wildkräuter sind auch Heilkräuter und können dementsprechend auch gezielt bei bestimmten Erkrankungen angewendet werden. Dazu ist es natürlich wichtig, genau zu wissen, welche Pflanzenteile man verwendet, in welcher Form man sie anwendet und wie man sie dosieren muss. Darum soll es in diesem Blog aber nicht gehen, denn in diesen Fällen sollte man sich Unterstützung holen. Viele der (Un)Kräuter strotzen ja nur so vor sekundären Pflanzenstoffen und damit kann man sie auch in der täglichen Fütterung unserer Hunde wunderbar als Ergänzung nutzen. Je nach Kräutersorte kann von März bis November zum Nulltarif geerntet werden, um mit ihnen die Fütterung etwas aufzupimpen.
Kräuter richtig sammeln
Wenn man Wildkräuter nutzen möchte, ist es natürlich wichtig sie sicher erkennen zu können. Wie Löwenzahn, Gänseblümchen und Brennnessel aussehen, wissen die meisten Menschen. Wenn es dann an andere Kräuter geht, wird es oft schon schwieriger. Daher ist es für Einsteiger des Kräuter Sammelns wichtig, sich vorab mit den Wildkräutern vertraut zu machen. Dabei helfen Pflanzenbestimmungsbücher, Apps wie Google Lens, PlantNet oder Flora Incognita oder auch spezielle Kräuterwanderungen. Mit Hilfe eines Saisonkalenders kann man sich informieren, wann man welche Pflanze am besten erntet und welche Pflanzenteile gesammelt werden können.
Da man ja die wertvollen Inhaltsstoffe der Wildkräuter nutzen möchte, muss man natürlich auch darauf achten WO man sammelt. Gedüngte Wiesen oder Felder, sowie die beliebte Gassimeile oder Straßenränder sind nicht geeignet. Ideal ist ein abgelegenes Gebiet, abseits von Landwirtschaft und Straßenverkehr, wilde Wiesen und natürlich der eigene Garten.
Die Inhaltstoffe für den Hund verfügbar machen….
Wildkräuter möchte man ja meistens möglichst frisch nutzen, daher bietet es sich an, sie wie Pestos oder Smoothies zu pürieren und in kleinen Mengen zur Fütterung zu ergänzen. Dabei muss man natürlich beachten, dass durch das Pürieren auch die Geschmacksstoffe verstärkt werden und Wildkräuter gerne mal recht bitter sein können.
Pürierte Kräuter kann man auch mit Kokosöl oder Gelatine mischen und in dieser Form in Silikonformen portionieren und auch einfrieren. So sind sie länger haltbar und einzeln entnehmbar, denn im Kühlschrank werden sie rasch schimmeln und sind dann nicht mehr nutzbar.
Die TOP 15 der nutzbaren Wildkräuter
Die folgenden 15 Wildkräuter kann man ganz toll in der eigenen Ernährung als auch der Hundefütterung nutzen. Hier setzt man die Kräuter wie in der Küche eher in kleinen Mengen ein, als wären sie ein Gewürz. Man muss aber natürlich immer vorsichtig testen, ob der Hund die Kräuter auch gut verträgt!
Nur für Katzen sind die meisten Kräuter NICHT geeignet, denn unsere Katzen haben ja einen ganz speziellen Stoffwechsel. Hierzu gibt es aber einen eigenen Blog.
Viele der Pflanzen sind ganz entzückend anzuschauen und es macht auch Freude sie im eigenen Garten zu haben, denn sie sind natürlich auch für viele Insekten eine schöne Nahrungsquelle.
1. LÖWENZAHN
Löwenzahn (Taraxacum officinale) ist auch als Pusteblume bekannt und bildet in unseren Breiten sehr große Pflanzenbestände. Seine Hauptblüte hat er Ende April/Anfang Mai, man kann ihn aber auch bis in den Herbst blühen sehen. Er liebt sonnige, offene Plätze und findet sich daher oft auf freien Flächen und Wiesen. Der Löwenzahn ist ein Stickstoffzeiger und wächst besonders gut, wenn der Boden sehr stickstoffreich ist oder z.B. stark gedüngt wurde.
Traditionell angewandt wird der Löwenzahn bei bei Magen-, Darm- und Verdauungsproblemen, bei Leberleiden, Hautkrankheiten und Diabetes. Verantwortlich für seine positiven Wirkungen sind die vielen Bitterstoffe. Im Löwenzahn sind unterschiedliche Arten von Bitterstoffen enthalten, die zusammengefasst als Taraxin bezeichnet werden. Sie fördern die Magensaftproduktion und wirken galletreibend. So wird nicht nur die Verdauung gefördert, sondern auch die Entgiftungsorgane unterstützt. Zusätzlich enthält der Löwenzahn Triterpene und Flavonoide, die die Bitterstoffe in der Anregung des Stoffwechsels unterstützen.
Das im Löwenzahn enthaltene Inulin entlastet die Bauchspeicheldrüse, der hohe Gehalt an Kalium sorgt für die wassertreibende und mild abführende Wirkung. Löwenzahn ist also unentbehrlich, wenn die Harnmenge gesteigert werden soll, z.B. bei Harnwegsinfekten.
Dosierung und verwendete Pflanzenteile
In der täglichen Fütterung nutzt man am besten die Blüten und Blätter – ~1 TL pürierte Pflanzenteile/10kg Körpergewicht
2. GÄNSEBLÜMCHEN
Gänseblümchen (Bellis perennis) waren früher als wirksame Heilkräuter bekannt, die die natürlichen Körperkräfte, die Atemwege und den Stoffwechsel stärken. Das Wissen ist leider in Vergessenheit geraten. Dabei wachsen Gänseblümchen fast überall und man kann sie toll nutzen.
Sie enthalten Flavonoide, ätherische Öle, Vitamin C, Mineralstoffe und Bitterstoffe. Auf Grund ihres Saponingehaltes hat es eine gewisse stoffwechselanregende und harntreibende Wirkung und entlastet die Leber. Ein Tee aus Gänseblümchen unterstützt zum Beispiel die Stärkung der Bronchien. Für die Atemwege kombiniert man Gänseblümchen gerne mit Thymian, Fenchel und Eibisch. Im Gegenzug kann man sie zur Anregung des Stoffwechsels gemeinsam mit Löwenzahn, Kümmel und Spitzwegerich (Stoffwechsel) anwenden. Äußerlich wird ein Aufguss aus Blüten und Blättern für Umschläge bei Wunden oder zum Betupfen von Ekzemen verwendet.
Dosierung und verwendete Pflanzenteile
Die Gänseblümchen-Blüten kann man gut mit in die Obst/Gemüse-Mischung der Hunde geben. Dabei nimmt man etwa 5-10 Blüten/10kg Körpergewicht – am besten pürieren.
3. BRENNNESSEL
Die Brennnessel (Urtica dioica) wird zu Unrecht oftmals als pures Unkraut abgestempelt. Natürlich ist sie etwas hartnäckig und schwer zu kontrollieren – was viele aber nicht wissen ist, dass das verpönte Unkraut eigentlich ein richtiges Superfood ist. Sie gehört nämlich zu den bedeutendsten und schon sehr lang bekannten Heilpflanzen.
Junge Brennnesseltriebe, wie man sie im Frühjahr überall findet, sind reich an Flavonoiden, Vitaminen (A, C), Mineralstoffen (Calcium, Magnesium) und Spurenelementen (Kieselsäure, Kupfer). Ihr Vitamin C-Gehalt ist ca. 7x höher als der einer Orange. Allgemein wirkt sich der Einsatz von Brennnesseln positiv auf den Stoffwechsel aus, in dem sie die Ausscheidung von Stoffwechsel-Produkten fördert. Weiters regt die Brennnessel die Nierentätigkeit an, wirkt sich blutbildend auf die roten Blutkörper aus, senkt die Harnsäure, lindert Durchfall. Die frischen, jungen Brennnesselblätter kann man immer mal wieder in kleinen Mengen in die Obst/Gemüse-Mischung geben oder in größeren Mengen kurweise über 3-4 Wochen verwenden.
Die harntreibende Wirkung der Blätter geht vor allem auf den relativ hohen Gehalt an Mineralstoffen wie Kalium zurück. Diese verbleiben zu einem großen Teil im Harn und ziehen Wasser mit sich (osmotische Wirkung). Es kann daher sein, dass der Hund bei Anwendung der Brennnesselblätter öfter raus muss – daher vorsichtig austesten, wie der Hund auf sie reagiert.
Dosierung und verwendete Pflanzenteile
1/2-1 TL pürierte Blätter/10kg Körpergewicht. Man kann die Blätter auch als Tee aufgießen und diesen zum Futter ergänzen- ~25-30ml/10kg Körpergewicht.
4. GUNDERMANN
Der Gundermann, auch Gundelrebe genannt (Glechoma hederacea) wächst oft ganz unscheinbar in den meisten Gärten. Man findet ihn oft in Eckbereichen, wo er am Boden kriechend langsam auch größere Flächen erobert. Diese tolle kleine Pflanze ist schon seit dem Mittelalter bekannt. Gund bedeutet nämlich Eiter und beschreibt damit auch seinen Einsatzort als Heilkraut.
Der Gundermann enthält viele ätherische Öle, Gerbstoffe und Cholin und hat einen scharf-würzigen Geschmack. Daher kann man ihn auch ganz toll in Salaten nutzen. Er ist sehr wertvoll in der Behandlung von eitrigen Entzündungen, kann jedoch auch bei Durchfall und Magen/Darm-Problemen eingesetzt werden. Er ist zudem auch schmerzlindernd und daher auch bei rheumatischen Beschwerden ein tolles Kraut.
Meistens setzt man ihn in Form von TEE ein. Dazu übergießt man 1-2 TL getrockneten Gundermann mit 250ml kochendem Wasser und lässt den Tee 5-8 Minuten ziehen
Auch eine TINKTUR ist schnell gemacht. Hier nutzt man ca. 10g blühenden Gundermann, klein gehackt und mischt ihn mit 90ml Wodka oder Korn (40% Alkohol). Diese Mischung lässt man 4-6 Wochen in einem dunklen Raum stehen und siebt die Kräuter dann ab. Die Tinktur dann in einem dunklen Fläschchen lagern.
Dosierung und verwendete Pflanzenteile
Bei Hunden kann man Gundermann als Tee innerlich bei Verdauungsproblemen nutzen. Bei Wunden würde man den Tee äußerlich in Form von Kompressen verwenden. Frisch im Futter ist der Gundermann aufgrund der Schärfe nur in kleinen Mengen anwendbar – 1/2 TL pro 10kg Körpergewicht
Bitte aufgrund des hohen Kalium-Gehalts jedoch nicht bei Erkrankungen von Herz, Nieren oder Nebennieren füttern!
Als Mensch kann man ihn toll in Kräutertopfen, Kräutersalz oder grüne Smoothies einarbeiten. Er schmeckt wirklich toll in Kombination mit anderen Kräutern und gibt den Mischungen einen scharf/würzigen Kick.
5. SPITZWEGERICH
Den Spitzwegerich (Plantago lanceolata) findet man oft an Wegrändern, sowie auf Wiesen und Weiden. Er findet Verwendung als Sirup oder Tee zur Reizlinderung bei Katarrhen der oberen Luftwege. Dabei kommt die Wirkung der Schleimstoffe und Gerbstoffe zum Tragen. Die getrockneten Blätter kann man jedoch auch generell zur Stärkung der Abwehrkräfte einsetzen. Sie steigern die unspezifische Immunantwort und wirken auch immunmodulierend.
Spitzwegerich-Sirup ist ein traditionelles Heilmittel bei Bronchitis, Lungenleiden und Husten. Die im Spitzwegerich enthaltenen Schleimstoffe legen sich wie eine Schutzschicht auf die gereizten Schleimhäute. Die in den Blättern enthaltene Kieselsäure stärkt das vom Husten angegriffene Gewebe.
Er kann aber auch zerdrückt für die Erstversorgung kleinerer Wunden, beispielsweise Insektenstiche, genutzt werden, da er eine antibakterielle, entzündungshemmende und blutstillende Wirkung hat.
Dosierung und verwendete Pflanzenteile
In der tägliche Fütterung kann man die Spitzwegerich-Blätter mit der Obst/Gemüse-Mischung pürieren oder kurz dünsten. Dabei verwendet man etwa 1-3g/10kg Körpergewicht.
6. KRIECHENDER GÜNSEL
Der Kriechende Günsel (Ajuga reptans) gehört zur Familie der Lippenblütler und ist eine alte Heilpflanze. Die Wirkung des Kriechenden Günsels ähnelt der Wirkung der afrikanischen Teufelskralle, denn beide enthalten den Wirkstoff Harpagid. Leider wird er wegen seiner Bitterkeit viel zu wenig genutzt. Der kleine, gerbstoffhaltige Kriechende Günsel hat eine leicht tonische, adstringierende und wundheilende Wirkung.
Als Tee oder Tinktur kann man ihn nämlich sowohl innerlich als auch äußerlich toll anwenden. Er wirkt gegen Sodbrennen, Unruhe, Nervosität, Magengeschwüre, bei Verdauungsbeschwerden und ist leicht blutdrucksenkend. Äußerlich kann man den Kriechenden Günsel als Tee oder eine verdünnte Tinktur in Form von Umschlägen, Wickel, Kompressen, Bädern oder Waschungen anwenden, besonders bei schlecht heilenden Wunden, Ekzemen und Geschwüren.
Der beste Sammelzeitraum ist von April bis Juli.
Dosierung und verwendete Pflanzenteile
Da dem Hund Bitterstoffe oft gut tun, dürfen ruhig auch ein paar Blätter und Blüten dieser tollen Pflanze in die Obst/Gemüse-Mischung. ~1/2 TL pürierte Blätter und Blüten pro 10kg Körpergewicht.
7. TAUBNESSEL
Die Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum) kommt in vielen Gärten vor und kann dort natürlich sehr einfach geerntet werden. Sie blüht bereits ab März meist flächendeckend und breitet sich mit der Zeit auch sehr schön im Halbschatten aus. Da im zeitigen Frühling ringsum noch vieles kahl ist, ist die Taubnessel die erste Nahrung für Bienen und Hummeln. Den Insekten sollte man auch den Vortritt lassen und erst später mit der Ernte beginnen, wenn auch andere Pflanzen zu blühen begonnen haben.
Nachdem die kleinen Blüten im März aufgetaucht sind, sollte man den Bienen und Hummeln den Vortritt lassen, sie sind auf diese erste Nahrung angewiesen, um das Frühjahr zu überstehen. Später kann sich auch der Mensch an der zähen Pflanze bedienen.
Wie der Löwenzahn ist die rote Taubnessel ist ein Stickstoffanzeiger und wächst auf sehr nährstoffreichen Böden.
Dosierung und verwendete Pflanzenteile
Die Blätter können püriert oder wie Spinat zubereitet werden (~ 1 TL pro 10kg Körpergewicht), und liefern so dann wertvolle Gerbstoffe, Flavonoide und ätherische Ölen, die dazu beitragen, die Nierentätigkeit anzuregen und den Körper zu entgiften.
8. GIERSCH
Den meisten Hobbygärtnern ist Giersch (Aegopodium podagraria) eher als “wuchernde Pest” bekannt und hat garantiert einen Spitzenplatz unter den Top-Ten des am meisten gehassten Unkrauts. Eigentlich ist der arme grüne Giersch aber völlig zu Unrecht als lästiges Unkraut verschrien und sollte vielmehr als Heilkraut gepriesen werden. Er gehört als Doldenblütler zur Familie der bekannten schmackhaften Gemüse- und Würzpflanzen, wie Karotte, Pastinake, Kümmel, Petersilie oder Dill.
So reduziert man den Giersch im Garten einfach dadurch, dass man ihn aufisst Die grünen Blätter enthalten 4x soviel Vitamin C wie Zitronen und sind besonders reich an Eisen, Kalium, Magnesium, Zink, Bor, Kupfer, Mangan und Kieselsäure. Giersch wird eine reinigende Wirkung zugeschrieben und er soll die Nieren-, Blasen- und Darmfunktion nicht nur beim Zwei-, sondern auch beim Vierbeiner unterstützen. Zudem wirkt er entzündungshemmend und krampflindernd.
Dosierung und verwendete Pflanzenteile
Die jungen hellgrünen Blätter sind recht zart und können gut als Salat verwendet werden. Ältere Blätter schmecken herber und sind auch etwas zäher. Sie kann man wie Spinat kochen oder in Suppen, Soßen oder Pesto verwenden. Beim Hund kann man den Giersch gut als Teil des Obst/Gemüse-Mixes verwenden.
Jedoch “Nicht zu oft und nicht zuviel” – ~1-2 TL pro 10kg Körpergewicht.
9. VOGELMIERE
Die Vogelmiere (Stellaria media) bringt einen regelmäßig zur Verzweiflung, denn sie kann sich beinahe explosionsartig im Garten ausbreiten und ist kaum auszurotten. Sie gehört zu den Nelkengewächsen (Caryophyllaceae) und wächst wie ein kleiner Teppich knapp über dem Boden. Ihre Stängel werden zwischen drei und 40 cm lang und die Blätter sind eiförmig und laufen nach oben hin spitz zu. Die kleinen weißen Blüten haben fünf Kelch- und fünf Kronblätter.
Sie hat einen hohen Vitamin C-Gehalt und kann für Salate und Suppen verwendet werden. Die Nährstoffe der Vogelmiere regen zudem die Verdauung und den Stoffwechsel an. Die kleine Pflanze fördert die Wundheilung und hilft bei Juckreiz und Husten. Dabei kann die Miere als Paste, als Tinktur, als Zutat in Pestos und Smoothies oder auch als Tee genutzt werden.
Dosierung und verwendete Pflanzenteile
Die Blätter der Vogelmiere sind essbar und haben einen milden, aber Geschmack, wodurch sie sich auch im Hundefutter gut machen. Ob im grünen Smoothie oder als Teil des pflanzlichen Anteils – die Vogelmiere ist eine schöne Ergänzung und man kann sie auch selber gut nutzen. Beim Hund kann man 1-2 TL zum Futter geben oder die Vogelmiere in der Obst/Gemüse-Mischung einsetzen. Dadurch wird die Vogelmiere im Garten im Zaum gehalten und man empfindet sie nicht mehr nur als lästiges Unkraut.
10. SCHAFGARBE
Die Schafgabe (Achillea millefolium) ist eine mehrjährige Staude, die sich meistens auch rasch durch Ausläufer und Samen im Garten vermehrt.
Die Inhaltstoffe der Gemeinen Schafgarbe sind unter anderem: ätherische Öle, Gerbstoffe, Bitterstoffe und Flavonoide. Die Blüten weisen dabei den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen auf. Die Schafgarbe sorgt durch ihre zusammenziehende Wirkung dafür, dass sich Wunden schneller verkleinern, der Heilungsprozess aktiv gefördert wird und Entzündungen schneller abheilen.
Als Heilkraut findet sie ihren Einsatz z.B als Tee zur Unterstützung von Leber, Galle und Pankreas. In einer sinnvollen Kombination mit Echter Kamille verstärkt die Schafgarbe die Wirkung der Kamille und beschleunigt so die Wundheilung. Die Schafgarbe wirkt krampflösend, blutstillend und entzündungshemmend. Ihr hoher Gehalt an Bitterstoffen wirkt anregend auf die Verdauung- sie wird daher oft bei Verdauungsbeschwerden und zur Appetitanregung angewandt.
Dosierung und verwendete Pflanzenteile
Bei Hunden kann man sie gut und erfolgreich als Heilkraut einsetzen. Ihre Blätter kann man aber durchaus auch in kleinen Mengen (~ 1/2-1 TL pro 10kg Körpergewicht) immer wieder mal als Ergänzung mitfüttern.
11. KLETTENLABKRAUT
Das Klettenlabkraut (Galium aparine) findet man in Gärten, in Wäldern und an Weg- und Heckenrändern. Der Name stammt von der klettenartigen Eigenschaft der Pflanze, sich durch viele kleine Borsten, ähnlich wie Wiederhaken an der Blattoberseite, an den verschiedensten Oberflächen anzuhaften.
Es ist reich an Kieselsäure, Gerbstoffen, Flavonoide, Zitronensäure und dem Glykosid Asperulosid. Es soll helfen die Lymphe und das Blut von schleimigen Rückständen zu befreien und den Körper bei der Entgiftung zu unterstützen. Äußerlich angewendet hilft das Klettenlabkraut bei trockener Haut oder verschorften Wunden. Durch den Einfluss auf die Schleimhäute wirkt es auch positiv auf die Darmschleimhaut und damit natürlich auch auf das Immunsystem.
Dosierung und verwendete Pflanzenteile
Frisches Klettenlabkraut kann man in Smoothies oder Hundepesto verarbeiten, einen Frischsaft herstellen oder es auch als Tee verfüttern. Es lässt sich auch toll dünsten und wird aufgrund des angenehmen Geschmacks von den meisten Hunden auch gerne gefressen. Hier darf man ruhig 2 TL/10kg Körpergewicht geben.
12. SAUERAMPFER
Sauerampfer (Rumex acetosa) ist eine krautige Pflanze, die bis zu 1 Meter hoch werden kann. Auffällig sind seine kleinen roten Blüten, die rispenförmig am oberen Ende der Pflanze ausgebildet werden. Er wächst gerne auf feuchten Wiesen, an Gehölzrändern oder Ufern.
Die Erntezeit für wilden Sauerampfer ist von April bis Mai, wenn die Blätter noch jung und frisch sind. Dann schmecken sie leicht säuerlich erfrischend. Beim Pflücken sind junge, unbeschädigte Blätter zu bevorzugen. Der Geschmack verstärkt sich mit dem Alter der Pflanze und wer schon Mal ein kleines Stück von älteren Blätter kostet, der weiß, woher der Sauerampfer seinen Namen hat!
Sauerampfer wird nachgesagt, dass er appetitanregende, fiebersenkende und harntreibende Eigenschaften besitzt. Er hat einen sehr hohen Vitamin C-Gehalt, enthält viel Eisen und liefert noch viele weitere wertvolle Vitamine und Mineralstoffe.
Sauerampfer enthält aber auch große Mengen an Oxalsäure und gehört mit einem Oxalsäuregehalt von ~500 mg pro 100g zu den oxalsäurereichen Lebensmitteln.
Dosierung und verwendete Pflanzenteile
Man verwendet ihn bei Hunden daher nur gekocht, wobei man das Kochwasser auch unbedingt wegwerfen sollte. So ist es möglich den Oxalsäuregehalt zu senken. Sauerampfer gibt man nur zwischendurch und dann auch in geringerer Menge – ~1/2 TL pro 10kg Körpergewicht
Bei Hunden mit Nierenproblemem, Neigung zu Blasensteinen oder Arthritis sollte man am besten auf den die Fütterung von Sauerampfer verzichten!
13. LUNGENKRAUT
Das Gefleckte Lungenkraut (Pulmonaria officinalis), ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz weit verbreitet und kommt dort vor allem in ausgedehnten Laubwäldern, Waldrändern, Wiesen und auch vielen Gärten vor. Es gehört zu den Frühblühern und ist eine der ersten Blühpflanzen im Garten.
Seinen Namen verdankt das gefleckte Lungenkraut zum einen der positiven Wirkung auf unsere Atemwege. Die zahlreichen Inhaltsstoffe, wie Saponine, Gerbstoffe und Kieselsäure, wirken schleimlösend, reizlindernd, und zusammenziehend (adstringierend). So kann man auch einen Lungenkraut-Tee bei Hunden bei Atemwegserkrankungen und Erkältungskrankheiten mit Husten verwenden. Dazu verwendet man das getrocknete Kraut und gießt es als Tee auf.
Dosierung und verwendete Pflanzenteile
Es ist kein klassisches Küchenkraut, die Blätter können aber fein püriert die Obst/Gemüse-Mischung bereichern – 1/2 TL pro 10kg Körpergewicht
14. KNOBLAUCHRAUKE
Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) ist ein gesundes, mildes und doch sehr würziges Küchenkraut. Wie der Name schon sagt, besitzt sie ein leichtes Knoblaucharoma. Bei der Rauke handelt es sich um eine zweijährige Pflanze, die meist wild vorkommt und die sich selber immer wieder im Garten aussät. Die Knoblauchsrauke bevorzugt einen Platz im Schatten oder Halbschatten und liebt nährstoffreiche Böden.
Im Frühjahr erscheinen die schmackhaften Blätter und von April bis August bilden sich dann kleine weiße Blüten, aus denen sich dann die Samenstände bilden. Die Blüten der Knoblauchsrauke sind eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten.
Sie gilt als gesundes Wildkraut, da sie einige wertvolle Inhaltsstoffe wie Senfölglykoside, Saponine, Vitamin C und ätherische Öle enthält. In der Volksmedizin gilt sie als entzündungshemmend, blutreinigend, harntreibend, schleimlösend und wurde früher auch bei Wurmbefall eingesetzt.
Obwohl sie nach Knoblauch riecht und auch schmeckt, enthält sie kein, für Hunde toxisches, Allicin.
Dosierung und verwendete Pflanzenteile
Die jungen Blätter der Knoblauchrauke kann man pürieren, dünsten oder auch in Smoothies füttern – 1-2 TL pro 10kg Körpergewicht. Auch als Teil der Kräuterbuttermilch macht sie sich sehr gut.
15. RINGELBLUME
Die Ringelblume (Calendula officinales) ist ein einjähriges Korbblütengewächs mit einer etwa 20 Zentimeter langen Pfahlwurzel. Die 30 bis 60 Zentimeter hohe Pflanze bildet ab Juni zwei bis fünf Zentimeter breite gelbe/orange Blüten. Sie liebt sonnige Plätzchen im Garten und einmal angesiedelt, sät sich die reizende Pflanze meistens von selber weiter aus.
Die Ringelblume ist reich an ätherischem Öl und enthält Saponine, Carotinoide, Flavonoide, Bitterstoffe und Schleimstoffe. Ihre besondere hautpflegende Wirkung macht sie zu einer der wichtigsten Heilpflanzen. Jeder kennt die Ringelblume in Form von Haut- und Wundsalben. Ihre antiseptischen und adstringierenden Eigenschaften machen die Ringelblume zu einem wirksamen Mittel bei angegriffener und entzündeter Haut.
Ringelblumenblüten können bei Hunden innerlich als Tee zur Pflege der Magenschleimhäute oder äußerlich zur Stärkung der natürlichen Funktion der Haut verwendet werden. Auch in Pfotensalben findet die Ringelblume gerne Anwendung. Pflegendes Ringelblumenöl kann man auch ganz einfach selber herstellen.
Dosierung und verwendete Pflanzenteile
Im Gegensatz zu den anderen Kräutern verwendet man bei der Ringelblume ausschließlich die Blüten. Diese kann man auch frisch für das Futter verarbeiten – die Blütenblätter von 3-4 Blüten dürfen da ruhig püriert in den Napf.
Achtung jedoch bei Hunden mit Allergien – die Ringelblume gehört zu den Korbblütlern, die ein höheres allergenes Potential haben!
FAZIT
Obwohl dies nur eine kleine Auswahl an Wildkräutern ist, die man auch in der Hundefütterung nutzen kann, bekommst Du einen Vorgeschmack, was in den (Un)Kräutern steckt. Es gibt noch viel mehr spannende Kräuter, die man füttern darf (z.B Minze, Zitronenmelisse, Küchenkräuter wie Petersilie, Basilikum,… oder Pimpinelle und Portulak). Viele der uns heute bekannten Arzneimittel sind aus Naturstoffen entstanden und die wilden Pflanzen enthalten noch immer soviel mehr an Inhaltstoffen als jedes gezüchtete Grünzeug. Diese kann man in der eigenen Ernährung und auch der Fütterung von Hunden nutzen – noch dazu kostenlos. Man muss die Pflanzen nur suchen und ernten und vielleicht wirst Du nun etwas offener und lässt den „Unkräutern“ in Deinem Garten nun doch ein Plätzchen zum Wachsen und Gedeihen.