BARF und BARF-Alternativen für den stressfreien Urlaub

BARF und BARF-Alternativen für den stressfreien Urlaub

Der Winter kommt langsam und es geht für viele demnächst in den wohlverdienten Urlaub. Meistens dürfen unsere Hunde uns auf den Reisen begleiten und geniessen mit uns die gemeinsame freie Zeit. Da stellt man sich als Barfer natürlich die Frage: „Wie mache ich das in den Urlaubswochen mit der artgerechten Fütterung?“ Das gestaltet sich logistisch bei kleinen Hunden tatsächlich etwas einfacher, als bei den grossen Exemplaren.

Erstmal vorweg – es geht um Urlaub! Urlaub will und soll man auch geniessen können. Daher sollte das Thema der optimalen Hundefütterung einen auf keinen Fall den Urlaub verleiden! Es handelt sich um einen überschaubaren Zeitraum und es ist für einen gesunden Hund überhaupt nicht schlimm, wenn die Fütterung in der Zeit nicht ganz ausgewogen und perfekt zusammen gestellt ist.

Bei erkrankten Tieren sollte man mit dem Tierarzt oder Ernährunsgberater Rücksprache halten, wie man die Situation am besten löst.

Vorbereitungen

Wenn man barft, muss man sich einfach vorab ein paar Gedanken darüber machen, wie man die Fütterung im Urlaub gestalten möchte und was für Möglichkeiten man am Urlaubsort hat.

Was für einen Urlaub mache ich – Wandern in den Bergen, Wohnmobil oder Hotel / Ferienwohnung? Wie lange fährt man zur Urlaubsdestination? Gibt es eine Tiefkühlmöglichkeit im Hotel oder Apartment? Gibt es in der Umgebung Einkaufsmöglichkeiten bei denen man Frischfleisch bekommt? Mit Hilfe des Internets kann man diese Dinge relativ leicht abklären und die Urlaubsfütterung danach planen.

BARFen am Urlaubsort

Da unser Hund Gizmo ein ziemlicher Mäkler war, bevor wir zu Barfen begonnen haben und wir tatsächlich auch Urlaube hatten, in denen er tagelang nichts gefressen hat, versuchen wir an seiner Fütterung so wenig wie möglich zu ändern, da ich im Urlaub keinen Stress damit haben möchte, dass er das Futter nicht anrührt.

Wenn wir den Hund im Urlaub mit dabei haben, suchen wir für diese Zeit immer nach Ferienwohnungen mit Tiefkühlmöglichkeit. Gizmo braucht in 2 Wochen ungefähr 4 kg Futter. Das ist eine Größenordnung, die ich durchaus noch im Auto in der Kühlbox mitnehmen kann. Mit genügend Kühlakkus taut da auch während der Fahrzeit nichts auf und ich brauche das Futter vor Ort nur wieder einfrieren. Seealgenmehl und 369 Öl nehme ich vorportioniert mit.

In Kroatien, Italien und Holland kann ich aus eigener Erfahrung sagen, wäre es auch nie ein Problem gewesen, seine BARF-Rationen frisch aus dem Supermarkt zusammen zu stellen. Muskelfleisch ist sowieso selten ein Problem. Ich hätte jedoch auch problemlos Innereien (Leber und Herz auf alle Fälle, manchmal auch Niere), Hühnermägen (als Pansenersatz) und RFK vom Huhn bekommen. Und das wäre für die 14 Tage mehr als ausreichend gewesen. Bei einem ausgewachsenen, gesunden Hund kann man das mit gutem Gewissen so machen.

Fertig-BARF Mischungen

Letzten Urlaub in Holland hatten wir das Auto voll beladen und auch in unserem Häuschen am Meer nur ein sehr kleines Tiefkühlfach. Da ich dort nicht ständig in den Supermarkt rennen wollte, um Frischfleisch zu kaufen, habe ich mich dazu entschlossen, für Gizmo Fertig-BARF Mischungen des BARF-Shops meines Vertrauens in genau seiner Portionsgröße vorbereiten und vakuumieren zu lassen.

Mir ist die Fleischqualität sehr wichtig, daher wollte ich in dieser Hinsicht keine Abstriche machen. Noch dazu kennt der Hund das Fleisch aus dem Shop, was das Risiko minimierte, dass er auf Fleisch eines anderen Händlers mit Durchfall oder Mäkelei reagiert. Ich habe mir aus den verschiedenen Menüs eine Auswahl zusammen gestellt, die es ermöglichte die Fütterung so ausgewogen wie möglich zu gestalten, ohne dass ich selber Stress hatte. Seealgenmehl und 369 Öl habe ich auch hier für die Zeit portioniert mitgenommen.

Dies wird auch die Fütterung der Wahl sein, wenn der Hund mal bei meinen Eltern „auf Urlaub“ ist. Meine Mutter hat wenig Tiefkühlplatz und diese platzsparenden Pakete machen es auch einem Nicht-Barfer sehr leicht, die Fütterung ohne Aufwand durch zu führen. So ist allen Beteiligten geholfen!

Bei Fertig-BARF Mischungen sollte man sehr gut auf die Zusammensetzung achten. Ist die Zusammensetzung genau deklariert und passt diese auch ungefähr zum Beutetierprinzip? Was für Zutaten werden verwendet? Von Mischungen mit hauptsächlich minderwertigen Schlachtabfällen (Euter, Kehlkopf, Schlund, Strosse, usw.) oder unzureichender Deklaration sollte man unbedingt Abstand nehmen!

Alternativen, wenn BARFen einfach nicht möglich ist

Wenn man einen Urlaub mit Hund plant, in dem es einfach nicht möglich ist roh zu füttern, sollte man sich rechtzeitig um Alternativen bemühen, die das Tier gerne frisst und vor allem auch gut verträgt. Da die Reise zum Urlaubsort und der Umgebungswechsel für viele Tiere bereits sehr stressig ist, sollte man sie bereits an das neue Futter gewöhnt haben und nicht erst dort vor Ort umstellen. Man sollte auch im Hinterkopf behalten, dass das Futter welches man ausgewählt hat, eventuell wenig Anklang findet und man gezwungen ist, noch etwas Anderes auszuprobieren.

Man sollte schon versuchen, mit der Qualität so nah wie möglich an der bisherigen Fütterung zu bleiben und nicht auf das billige Trockenfutter vom Diskonter wechseln. Je nach Platz und Lagermöglichkeiten hat man aber verschiedene gute Möglichkeiten:

Trocken-BARF (wie z.B BALF)

BALF steht für Biologisch Artgerechtes Luftgetrocknetes Futter.
Frischem Fleisch, Innereien, Pansen und Knochen werden ohne chemische Zusätze und ohne Konservierungsstoffe luftgetrocknet. Die Produkte sind sehr leicht und kompakt und müssen vor der Fütterung nur mit Wasser eingeweicht werden.

Ergänzen muss man die Ration dann nur durch Zugabe von Obst/Gemüse (z.B in Form von Babygläschen) und den notwendigen Zusätzen. 75g Trocken-BALF ergeben ungefähr 400g fertiges Futter. Für diese Produkte gibt es mittlerweile mehrere Anbieter und auch durchaus Sorten, die für Allergiker geeignet sind (Pferd, Ziege,..). Da sie meistens eher mager sind, muss man die Rationen eventuell mit Fett oder Kohlenhydraten ergänzen, damit der Hund genug Energie bekommt.

Eingekochtes Futter (z.B BAF to Go)

Es gibt von verschiedenen Anbietern vorgegarte Rationen, die immer Muskelfleisch, Gemüse, manchmal Reis, Kartoffeln oder Pansen enthalten. Das Futter ist nicht eingefroren, sondern hält je nach Anbieter ungekühlt etwa 1 Jahr oder gekühlt im Kühlschrank etwa 14 Tage.

Hier muss man aufpassen, da es sich bei diesen Futtern meist um Ergänzungsfuttermittel handelt, da Innereien und Knochen aber auch entsprechende Zusätze fehlen. Daher kann man sie sicher nehmen, um ein langes Wochenende zu überbrücken, jedoch nicht unbedingt für einen 2-3 wöchigen Urlaub.

Enthusiasten können das Futter natürlich auch selber einkochen. Man kann in dem Fall die normale BARF-Ration kochen. Knochen sollte man dabei natürlich weglassen und mit Calciumsupplementen ersetzen. Aufgrund des Kochvorgangs muss man auch Vitamin B-Komplex ersetzen, da die B-Vitamine zum Großteil beim Kochen zerstört werden. Die Zugabe von Pansen sollte man beim Kochen jedoch besser überdenken und diesen durch Muskelfleisch oder z.B Hühnermägen ersetzen. Die eigene Nase und die der Mitbewohner werden es einem danken! 🙂

Aufgepeppte Reinfleischdosen

Reinfleischdosen für Hunde bieten eine gute Alternative zum Barfen. Sie bestehen meist nur aus einer Proteinquelle und sind somit auch hervorragend für nahrungsempfindliche Hunde geeignet. Diese Fleischdosen enthalten Muskelfleisch, manchmal noch Innereien und Knorpel. Bei den Dosen muss man auch aufpassen, dass hochwertige Zutaten verwendet wurden und nicht Unmengen an Lunge, Euter oder Kehlkopf.

Da diese Reinfleischdosen keine weiteren Zusätze enthalten, muss man darauf achten, die entsprechenden Zusätze wie z.B Calciumsupplemente (Knochenmehl, Eierchale), Seelalgenmehl, 369 Öl noch in der richtigen Menge zu zu geben. Obst und Gemüse kann man in Form von Babygläschen oder hochwertigen Flockenmischungen ergänzen.

Fertigfutter

Wenn man auf kommerzielles Fertigfutter zurück greifen möchte, sollte man darauf achten, dass man hochwertiges Futter kauft. Gerade am Dosenfuttermarkt sind die Unterschiede eklatant und man sollte sich gut informieren, welche Futter empfehlenswert sind, einen hohen Fleischanteil haben und hochwertige Zutaten verwenden. Die Zusammensetzung sollte gut deklariert sein.

Bei Reinfleischdosen oder Dosenfutter darf man natürlich gerade bei großen Hunden nicht unterschätzen, wie viel Platz dieses Futter im Auto einnimmt.

FAZIT

Da der Urlaub für alle Beteiligten so entspannt wie möglich sein soll, muss man für sich persönlich eine gute Lösung finden. Wenn man von der gewohnten Fütterung abweicht, sollte man auf alle Fälle bereits vor dem Urlaub testen, wie der Hund das neue Futter findet und verträgt, damit es keine bösen Überraschungen am Urlaubsort gibt.

Man sollte auf keinen Fall ein schlechtes Gewissen haben, wenn man mal von BARF abweicht, denn ein gesunder Hund kann Veränderungen meist sehr gut vertragen und hat auch mehr von einem entspannten Halter, der nicht jede Minute über die „nicht perfekte“ Fütterung nachdenkt! 🙂

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