Keine hohle Nuss – Nüsse & Kerne in der BARF Ernährung

Keine hohle Nuss – Nüsse & Kerne in der BARF Ernährung

Nüsse und Kerne können den Speiseplan des Hundes wertvoll ergänzen. Sie liefern zusätzliche Vitamine und wertvolle Spurenelemente. Dazu gehören zum Beispiel Vitamin E, Eisen, Folsäure, Magnesium, Vitamin B und vor allem Selen.

Nüsse enthalten auch sehr viel Fett. Sie haben einen hohen Anteil an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren und nur einen geringen Anteil an gesättigten Fettsäuren. Neben dem Fettanteil ist auch der Phosphor-Gehalt in den meisten Nüssen sehr hoch.

Bei Nüssen und Kernen muss man sehr auf die Qualität achten. Einerseits sind sie anfällig auf Schimmelpilzbefall, andererseits werden sie aufgrund des hohen Fettgehalts schnell ranzig. Von Nüssen daher lieber kleine Mengen kaufen und immer wieder frisch für die Fütterung vorbereiten.

Die meisten Nüsse und Kerne sind für Hunde erlaubt, ein paar wenige Nuss-Sorten sind aber ungeeignet, da sie giftig für den Hund sind. Nüsse werden immer roh und ungesalzen gegeben. Wie der Obst/Gemüse-Anteil sollten auch sie fein gemahlen gegeben werden, damit die Zellstrukturen aufgebrochen werden. Ansonsten findet man sie unverdaut und nicht verwertet im Kot wieder. Da Nüsse quasi ein Konzentrat an wertvollen Nährstoffen und Fett sind, sollten sie nur in geringen Mengen gefüttert werden. 1-2 g/kg Körpergewicht kann man pro Woche aber mit gutem Gewissens füttern.

Jede Nussart verfügt über ihre eigenen, typischen Eiweiße (Proteine). Das allergene Potenzial (allergieauslösende Wirkung) von Nüssen ist sehr hoch. Diese Nussallergien beschränken sich meist auf eine bestimmte Sorten, es kann aber zu Kreuzreaktivitäten mit anderen Nüssen kommen, wenn das IgE die Nüsse verwechselt. Daher bei Hunden mit Allergien mit der Fütterung von Nüssen vorsichtig sein.

Nachfolgend ein paar  Nüsse und Kerne im Detail:

Cashewkerne

Sie sind reich an Ballaststoffen und Omega-3-Fettsäuren. Der Fettgehalt ist mit ~ 42% verglichen mit anderen Nüssen eher niedrig. Ihr Eiweißgehalt liegt bei 20%. Cashewkerne enthalten viele B-Vitamine, darunter auch Folsäure und die Mineralstoffe Magnesium, Kalium, Phosphor und Eisen.

Haselnüsse

Der Fettgehalt der Haselnüsse liegt bei etwa 60%. Zum Glück sind das größtenteils einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Haselnüsse bestehen zu circa 12% aus Eiweiß. An Mineralstoffen enthalten Haselnüsse unter anderem Calcium, Magnesium, Phosphor, Eisen und Zink. Sie enthalten auch B-Vitamine und einen, im Vergleich zu anderen Nusssorten, hohen Anteil an Vitamin E. .

Paranüsse

Paranüsse enthalten circa 67% Fett. 100g dieser Nüsse haben daher ungefähr 670 kcal. Bei dem Fett handelt es sich aber überwiegend um einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Der Eiweißanteil beträgt ungefähr 14%. Sie enthalten Phosphor, Vitamin B1 und die Mineralien Kalium, Calcium, Magnesium.

Paranüssen sind eine sehr gute Quelle für Selen. Das ist ein sehr wichtiges Spurenelement und Antioxidans, das von Körperzellen genutzt wird, Schäden durch freie Radikale vorzubeugen. Da Selen in der BARF-Ration etwas knapp sein kann, sind Paranüsse da ein guter Lieferant. Trotzdem sollte man die kalorienreichen Paranüsse in Maßen geben. Vor allem bei übergewichtigen Hunden.

Pekannüsse

Pekannüsse sind die nordamerikanischen Verwandten der Walnüsse. Mit 72% Fett ist die Pekannuss eine der fettigsten Nußsorten. Der Eiweißanteil liegt bei 9%. Die Pekannuss enthält viele Mineralstoffe und Spurenelemente wie Magnesium, Kalium, Calcium, Eisen und viel Zink und Vitamin B1.

Pinienkerne

Pinienkerne sind zwar keine Nüsse im herkömmlichen Sinne, sondern die Früchte des Pinienzapfens. Ihr Fettgehalt liegt bei 60%, der Eiweißgehalt bei 13%. Sie enthalten viele weitere wertvolle Inhaltsstoffe, u. a. die lebenswichtigen Vitamine B1, und B2 sowie Niacin. Pinienkerne enthalten von allen natürlichen Lebensmitteln am meisten Selen. Allerdings ist auch ihr Phosphor-Gehalt rekordverdächtig mit 605 mg/100 g.

Walnüsse

Walnüsse besitzen einen sehr hohen Gehalt an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Durch den Fettanteil von über 60 Prozent sind sie aber auch recht kalorienreich. Die Walnüsse enthalten Vitamin E, B-Vitamine, Kalium, Zink, Magnesium, Eisen und Calcium.

Besonders vorsichtig muss man bei unreifen, ungeschälten Nüssen sein. Diese Walnüsse können von einem Pilz befallen sein, der beim Hund zum Tod führen kann.

Kürbiskerne

Kürbiskerne sind aufgrund ihrer hohen Nährwertkonzentration kleine Kraftpakete. Sie enthalten 49% Fett und 30% Eiweiß. Sie liefern reichlich ungesättigte Fettsäuren (über 80 Prozent), Vitamine ( B1-3, B6 und E) und Beta-Carotin (Provitamin A). Mangan, Eisen und Kupfer werden für die Bildung der roten Blutkörperchen, Kupfer, Mangan und Phosphor sind wichtig für den Bewegungsapparat. Magnesium ist sehr wichtig für die Muskelfunktion und Zink für die Wundheilung.

Mandeln

In Mandeln steckt mit knapp 20% etwa soviel Eiweiß wie in Mozzarella und sie bestehen zu über 50% aus hochwertigem Fett. Mandeln gehören zu den Top-Lieferanten für Vitamin E, Beta-Carotin und für die Gruppe der B-Vitamine. Darüber hinaus liefern Mandeln viel Calcium und Eisen. Auch die seltenen Spurenelemente Zink, Selen und Fluor kommen in Mandeln vor.

Bei den Mandel muss man allerdings vorsichtig sein, da Hunde nur die süßen Mandeln fressen dürfen. Es finden sich jedoch zwischen den genießbaren Nüssen auch immer wieder die sogenannten Bittermandeln. Diese sind optisch nicht von den süßen Mandeln zu unterscheiden. Bittermandeln enthalten den Stoff Amygdalin, der während der Verdauung die giftige Blausäure freisetzt.

Pistazien

Pistazienkerne haben viele Kalorien, denn sie bestehen zu gut 50 Prozent aus Fett. Dabei handelt es sich größtenteils um ungesättigte Fettsäuren. Der Eiweißanteil beträgt fast 20 %. Pistazien enthalten Vitamine aus der B-Gruppe, darunter auch Folsäure, Vitamin E und Pro-Vitamin A. Die Gehalte an Kalium und Eisen sind hoch.

Kokosnuss

Sie besteht fast zur Hälfte aus Wasser und zu ungefähr einem Drittel aus Fett. Damit enthält sie deutlich weniger Fett als andere Nüsse, dafür aber sehr viele Vitamine der B-Gruppe wie Biotin und Folsäure. Darüber hinaus auch Vitamin E. In der Kokosnuss stecken außerdem fast zehn Prozent Ballaststoffe. Der größte Vorteil in der Fütterung von Kokos liegt im hohen Laurinsäuregehalt und der damit verbundenen abwehrenden Eigenschaft gegenüber Parasiten – vorwiegend Darmparasiten wie Würmer und Hefen wie Candida albi­cans.

Maroni/Edelkastanie

Maroni enthalten reichlich Ballaststoffe und Stärke, und dabei nur 1% Fett und Eiweiß. Sie enthalten sehr viel Vitamin B und sind darüber hinaus Mineralien (Kalium, Calcium, Magnesium, Schwefel) und Spurenelementen (Eisen, Zink, Kupfer, Mangan). Maroni werden eher gekocht gegeben, da das Solanin, dass vor allem in unreifen Früchten und in den Schalen enthalten ist, bei Hunden zu Erbrechen, Durchfall und Nierenproblemen führen kann.

Folgende Nüsse sind für den Hund ungeeignet oder giftig:

Macadamia-Nüsse

Viele Menschen lieben die  Macadamia-Nuss als Königin der Nüsse, für den Hund ist sie pures Gift. Welches Gift das genau ist, ist bis heute unbekannt. Es reichen jedoch bereits 4 Nüsse um bei einem 15 Kilogramm schweren Hund Vergiftungserscheinungen auszulösen. Erste Vergiftungserscheinungen treten erst 12 Stunden nach dem Verzehr der Nüsse auf. Symptome sind Schwäche, Muskelzucken, Gelenksschmerzen, Erbrechen und Fieber und es kann zu Lähmungen kommen.

Erdnüsse

Sie enthalten 24% Fett, 22% Kohlenhydrate und 24% Eiweiß. Sie haben einen relativ hohen Phosphorgehalt, der meistens auf das Vorhandensein des Anions der Phytinsäure, dem Phytat, hinweist. Phytat bindet bestimmte Mineralsstoffe (wie Magnesium, Calcium, Zink, Eisen(II), Mangan). Die Fixierung dieser Mineralstoffe in einer käfigartigen Verbindung (Chelate) mit dem Phytat ist schwerlöslich. Diese Mineralstoffe sind zu einem großen Teil nicht bioverfügbar, dh. für den Körper verwertbar.

Genauso wie beim Menschen können Erdnüsse beim Hunde Allergien hervorrufen. Für Hunde mit Herz- und Nierenerkrankungen können Erdnüsse sehr gefährlich werden, weil sie u.U. epileptische Anfälle auslösen. Man sollte daher auf die Fütterung von Erdnüssen verzichten.

FAZIT

Mit Nüssen und Kernen kann man die BARF-Ration wunderbar ergänzen. Sie enthalten viele Mineralsstoffe und Spurenelemente, jedoch auch einen hohen Fettanteil. Daher begrenzt man ihre Menge in der Fütterung auf 1-2g/kg Körpergewicht/Woche. Von den vielen Inhaltsstoffen kann der Hund jedoch nur profitieren, wenn die Nüsse gemahlen werden, da auch sie aus pflanzlichen Zellen bestehen, deren Zellmembran der Hund ohne Hilfe nicht öffnen kann.

Aufpassen bei Macadamia-Nüssen! Diese sind für den Hund giftig! Da Nüsse ein hohes allergieauslösenden Potential haben, sollte man bei Allergiker-Hunden vorsichtig sein.

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