Entgiftung (Teil 1) Stoffwechsel und Entgiftungsorgane

Entgiftung (Teil 1) Stoffwechsel und Entgiftungsorgane

Genauso wie auf uns, wirken Medikamente, Entwurmungen, Impfungen, künstliche Zusätze im Futter und Umweltgifte auf unsere Haustiere. Langfristige Zufuhr von Schadstoffen in den Körper belastet den Stoffwechsel und kann zu einem verschlechterten Wohlbefinden bzw. Angriff auf die Gesundheit führen. Die Entgiftungsorgane wie Leber, Niere und Darm müssen daher einiges leisten, um der Belastung in manchen Phasen überhaupt gerecht zu werden. Es ist nicht verwunderlich, dass die Anzahl der Erkrankungen dieser Organe immer mehr ansteigt.

Persönlich finde ich das Wort „Entgiftung“ etwas unglücklich, da es sich so anhört, als würde man aktiv die Giftstoffe aus dem Körper leiten. Entgiftung bedeutet jedoch, den Körper und die Entgiftungsorgane zu unterstützen. Das kann durch Anregung der natürlichen Stoffwechselprozesse geschehen oder durch aktive Ausleitung der schädlichen Substanzen. Ausscheidungsorgane wie Leber, Niere und Darm werden bei der Entgiftung aktiv unterstützt und das Immunsystem gestärkt.

Der Körper besitzt ein ausgeklügeltes System, um Giftstoffe wieder loszuwerden. Im Laufe der Evolution hat sich der Organismus perfekt an die Umwelt angepasst. Zellschäden können repariert und Schadstoffe ausgeschieden werden. Die Entgiftung schädlicher Stoffe findet vor allem über die Leber und Niere statt, aber auch Galle, Darm. Haut, Lunge und Lymphsystem sind beteiligt.

Tierhalter haben immer öfter das Gefühl, ihre Tiere durch Maßnahmen wie Entgiftung oder Darmsanierung z.B nach Kortison – oder Antibiotika-Gaben positiv unterstützen zu müssen. Dies sollte jedoch gezielt und richtig gemacht werden. Dazu mehr in Teil 2 des Artikels.

Folgende Maßnahmen kann man aber schon vorab treffen, um Belastungen überhaupt zu verringern oder gar zu vermeiden:

  • Reduktion der generellen Giftstoffbelastung: man kann natürlich auch in der BARF-Fütterung auf die Qualität der Lebensmittel achten. Ist das Obst oder Gemüse BIO oder vielleicht doch gespritzt? Woher stammt das verwendete Fleisch? Könnte es z.B mit Medikamenten oder Schwermetallen (Fisch) belastet sein? Obacht bei den verschiedenen Zeckenschutzmitteln und den Inhaltsstoffen. Auch natürliche Stoffe, wie ätherische Öle, werden über die Leber abgebaut.

  • Vermeidung der Aufnahme von Giftstoffen und Beschleunigung der Giftausscheidung: die Aufnahme der Schadstoffe in den Kreislauf kann z.B durch einen gesunden Darm stark reduziert werden.

  • Unterstützung, Pflege und Regeneration der Entgiftungsorgane: Die Entgiftungsorgane können natürlich umso besser entgiften, je besser es ihnen geht. Eine Darmreinigung ist dabei ein Mittel. Bereits vorhandene Gifte werden gebunden und schneller ausgeschieden. Die Darmflora wird saniert und die Darmschleimhaut regeneriert, da sie eine wichtige Barrierefunktion hat und verhindert, dass Gifte unbeabsichtigt die Schleimhaut passieren und in die Blutbahn gelangen können.

  • Schutz der Zellen vor schadstoffbedingten Schäden: z. B. mit Hilfe der bekannten Antioxidantien

  • Verbesserung der körpereigenen Entgiftungsfähigkeit: Unterstützung der Bildung von Entgiftungsenzymen wie P450

Stoffwechsel

Der Körper ist ein kompliziertes System, das aus vielen unterschiedlichen Organen und Geweben mit jeweils verschiedenen Aufgaben besteht. Die Organe und Gewebe wiederum bestehen aus Milliarden von Zellen, die selber auch wieder unterschiedliche Aufgaben im Körper wahrnehmen. Damit alle diese Bestandteile optimal zusammenarbeiten und der Körper reibungslos funktionieren und gesund bleiben kann, braucht er eine regelmässige Zufuhr von Bausteinen und Energie. Diese lebensnotwendigen Bausteine und Energie nimmt der Körper in Form verschiedener Nährstoffe mit der Nahrung auf und verwertet diese im Stoffwechsel, dem sogenannten Metabolismus.

Unter Stoffwechsel versteht man die Menge aller biochemischen Vorgänge im Körper, die aufgenommene Stoffe mit Hilfe von Enzymen umwandeln. Zu den wichtigsten Stoffwechselvorgängen gehören z.B die Verdauung und die Atmung. Aus seinem Stoffwechsel gewinnt das Tier lebensnotwendige Energie und Baustoffe.  Der Stoffwechsel erhält die Körperfunktionen konstant aufrecht.

Zu Stoffwechselstörungen kommt es häufig durch eine unausgewogene, nicht dem Bedarf des Tieres angepasste Fütterung mit einem zu hohen Protein- oder Kohlenhydratgehalt. Wenn es durch bestimmte Umstände zu Mängeln oder Überschuss an z.B Vitaminen, Mineralstoffen oder Spurenelementen kommt, oder Schadstoffe und chemische Substanzen in den Körper gelangen, können Standardabläufe im Körper gestört werden. Das alles führt langfristig zu Stoffwechselerkrankungen.

Entgiftungsorgane

Ausscheidungsorgane haben die Funktion, Stoffe aus dem Körper zu entfernen. Organe mit einer Ausscheidungsfunktion sind neben der Lunge und der Leber, die Nieren, der Darm und die Haut. Über sie werden Abbauprodukte wie z.B Salze, Harnstoff und Wasser ausgeschieden. Durch Krankheit oder zu hoher Schadstoffbelastung kann es passieren, dass diese Organe überlastet werden und mit dem Ausleiten der Giftstoffe nicht mehr fertig werden.

In diesen Fällen greift der Körper auf die sekundären Entgiftungsorgane zurück und lagert die Schadstoffe in Lunge, Haut, Gelenkskapseln und in den Schleimhäuten ein bzw. versucht den Abtransport über diese Organe zu ermöglichen.

Die Haut stellt auch für den Hund – obwohl er nicht über die Haut schwitzt – ein Entgiftungsorgane dar, wenn die Hauptentgiftungsorgane ihre Leistungsgrenze erreicht haben. Die Haut ist jedoch dabei aufgrund der wenigen Schweißdrüsen nicht sehr effektiv.

Dies zeigt sich oft in Form von Juckreit, Rötungen und Schuppen an jenen Stellen, an denen der Hund wenig bis kein Fell hat – den Ohren, den Pfoten und z.T am Bauch. Ein weiteres Symptom der Überlastung der Entgiftungsorgane sind Schmutzansammlungen in den Ohren.

Was der Körper trotzdem nicht ausleiten kann, lagert er ein und bildet somit gefährliche Giftdepots in den Körperzellen. Für diese Lagerplätze sucht der Körper sich Stellen aus, die für die Funktionsfähigkeit des Organismus nur eine untergeordnete Rolle spielen, wie z.B. das Fett – oder Bindegewebe.

Erst wenn bereits Symptome auftreten, merkt man meistens, dass etwas nicht stimmt. Erste Anzeichen sind z.B mangelnde Vitalität, Probleme mit der Haut und den Ohren (Ausschläge, Juckreiz), fettige/schuppige Haut und Fell, ein geschwächtes Immunsystem, uvm.

Die Leber – DAS Entgiftungsorgan

Die Leber ist das größte der inneren Organe. Sie ist am Fett, – Protein – und Kohlenhydratstoffwechsel beteiligt. Nahrungsproteine werden gespalten und zu neuen Produkten, wie Enzymen oder Hormonen wieder zusammengebaut. Fette könnten ohne die Leber nicht verstoffwechselt werden. Denn in ihr entstehen die dafür notwendigen Gallensäuren. Doch die Leber produziert nicht nur, sie speichert auch verschiedenste Stoffe. Zum Beispiel wird hier „Energie“ aus Fett oder Kohlenhydraten in Form von Glykogen gespeichert. Auch Vitamin A und Spurenelemente wie Kupfer, Zink und Eisen werden in der Leber in gewissen Mengen eingelagert.

Entgiftung durch die Niere

Die Nieren sind im Körper verantwortlich für:

• einen ausgeglichenen Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts
• die Regelung des Blutdrucks
• die Entgiftung, gemessen an Harnstoff und Kreatinin
• die Regelung des Säure-Basen-Haushalts
• die Regelung der Bildung roter Blutkörperchen sowie
• die Produktion von Hormonen und Enzymen.

Die Niere besteht aus über 1 Million kleinster Nephronen, die Schadstoffe in wasserlöslicher Form aus dem Körper ausfiltern und über den Harnleiter an die Blase zur Ausscheidung übergeben. Durch sie wird der Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht gehalten. Ist der Gehalt an Giftstoffen im Körper zu hoch oder ist die Tätigkeit der Niere gestört, dann kommen die Nieren mit dem Ausscheiden der Schadstoffe nicht mehr hinterher. Dann kann es zu einer Vergiftung des gesamten Organismus bis hin zur Sepsis kommen.

Entgiftungprozesse im Darm

Nicht nur wenn es um die Versorgung mit Nährstoffen geht ist der Darm ein ganz besonders wichtiges Organ. 70 % aller Immunzellen befinden sich im Dünn- und Dickdarm. Der Dickdarm spielt für die Körperabwehr eine noch größere Rolle als der Dünndarm. Neben der Darmflora beherbergt er in seiner Schleimhaut nämlich auch noch zahlreiche Lymphfollikel, die sogenannten Lymphozyten. Ungefähr 80 % aller Abwehrreaktionen laufen hier ab. Das Immunsystem ist also auf die Gesundheit des Darmes ebenso angewiesen wie umgekehrt.

Es gibt Faktoren, die sich negativ auf das Darmmilieu auswirken und die natürliche Symbiose aus dem Gleichgewicht gerät. Dazu zählen eine falsche Ernährung, Stress, Medikamente, Aufnahme von Schadstoffen, uvm. Von einem veränderten Darmsmilieu profitieren meist ausschliesslich die pathogenen Keime. Sie können sich in diesem, für sie optimalen, Milieu sehr schnell vermehren und grosse Schäden an den Schleimhäuten des Darms hervorrufen. Magenschleimhautentzündungen sowie Entzündungen der Darmschleimhaut können die Folge sein.

Bei der Verarbeitung der Nahrung muss der Darm zahlreiche Krankheitserreger und Giftstoffe unschädlich machen. Immunzellen überwachen dabei ständig die dünnen Darmwände, damit keine Schadstoffe vom Darm in den Bauchraum austreten. Die Darmschleimhat hat die Aufgabe, Keime im Darm zu halten und Nährstoffe durchzulassen. Bei Schäden in der Schleimschicht kommt es zu Löchern in der Darmwand, durch die Giftstoffe und Krankheitserreger in den Blutkreislauf gelangen können. Deshalb es so wichtig, dass bei einer Entgiftung der erste Schritt immer eine Darmreinigung/sanierung ist.

FAZIT:

Ihr seht, was für ein komplexer Apparat der Stoffwechsel ist und wie viele Aufgaben die Entgiftungsorgane Leber, Niere und auch der Darm Tag für Tag zu erledigen haben. Das Störungen dieses Systems den Körper belasten und auch zur Erkrankungen führen können, wundert daher keinen.

Wie man diese sensiblen Organe gesund erhalten und in ihrer Arbeit unterstützen kann, könnt ihr demnächst im Artikel Entgiftung Teil 2 „Natürlich Entgiften“ lesen. 🙂

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